Häufig gestellte Fragen rund um das THEMA ARCHITEKTURFOTOGRAFIE

In diesem Bereich der Fotografie gibt es immer wieder Fragen, Unklarheiten, individuelle Gegebenheiten und vieles, dass gerade für Neulinge in dem Bereich nicht direkt verständlich ist. Mit diesem FAQ will ich die gängigsten Fragen beantworten und ein wenig Klarheit schaffen.

WAS IST ARCHITEKTURFOTOGRAFIE ?

Die Architekturfotografie ist eine spezialisierte Form der Fotografie, die sich auf die Aufnahme von Gebäuden, Strukturen und architektonischen Details konzentriert. Das Ziel dieser fotografischen Disziplin ist es, die ästhetischen und strukturellen Qualitäten von Bauwerken einzufangen und in visuell ansprechender Weise darzustellen.

Architekturfotografie kann verschiedene Aspekte umfassen, darunter:

  1. Gesamtansichten: Fotografen können Gebäude in ihrer Gesamtheit erfassen, um ihre Größe, Form und Umgebung zu zeigen.

  2. Detailaufnahmen: Dies beinhaltet das Festhalten von architektonischen Details, wie Ornamenten, Fenstern, Türen oder anderen strukturellen Merkmalen.

  3. Licht und Schatten: Die Art und Weise, wie Licht auf ein Gebäude fällt, beeinflusst seine visuelle Wirkung erheblich. Architekturfotografie kann diese Licht- und Schattenelemente betonen.

  4. Perspektiven: Fotografen experimentieren oft mit verschiedenen Blickwinkeln und Perspektiven, um die architektonischen Formen interessant und dynamisch darzustellen.

  5. Farben und Texturen: Die Fotografie kann auch die Farbpalette und Texturen von Gebäuden einfangen, um die visuelle Vielfalt und Materialität hervorzuheben.

Architekturfotografie wird oft sowohl von professionellen Fotografen als auch von Architekten selbst genutzt, um ihre Arbeit zu dokumentieren und zu präsentieren. Es ist auch eine eigenständige Kunstform, bei der Fotografen ihre kreative Vision nutzen, um die Ästhetik der Architektur zu betonen und zu interpretieren.

WIESO BRAUCHE ICH EINEN ARCHITEKTURFOTOGRAFEN ?

Die Dienste eines Architekturfotografen können aus verschiedenen Gründen von Nutzen sein:

  1. Professionelle Präsentation: Ein erfahrener Architekturfotograf kann Ihr Gebäude, Ihre Struktur oder Ihr architektonisches Projekt professionell präsentieren. Durch hochwertige Bilder wird die Qualität und Ästhetik Ihrer Arbeit betont.

  2. Marketing und Werbung: Architekturfotografie eignet sich hervorragend für Marketing- und Werbezwecke. Qualitativ hochwertige Bilder können in Broschüren, auf Websites, in sozialen Medien und anderen Werbematerialien genutzt werden, um potenzielle Kunden anzusprechen.

  3. Portfolio-Aufbau: Für Architekten, Bauunternehmen und Immobilienentwickler ist ein beeindruckendes Portfolio von großer Bedeutung. Architekturfotografie ermöglicht es, abgeschlossene Projekte auf beeindruckende Weise zu dokumentieren und potenziellen Kunden zu präsentieren.

  4. Verkaufsförderung: Wenn Sie Immobilien verkaufen oder vermieten, können hochwertige Architekturfotos den Wert Ihrer Immobilien steigern. Sie geben potenziellen Käufern oder Mietern einen klaren und ansprechenden Einblick in die Struktur.

  5. Wettbewerbsvorteil: In Branchen wie Architektur und Immobilien kann die Präsentation durch professionelle Fotografie einen Wettbewerbsvorteil bieten. Gut präsentierte Projekte fallen auf und können dazu beitragen, dass Sie sich von der Konkurrenz abheben.

  6. Dokumentation von Bauwerken: Architekturfotografie dient nicht nur werblichen Zwecken, sondern kann auch als Mittel zur Dokumentation von Bauwerken dienen. Dies ist besonders wichtig für Architekten, um ihren Werdegang und ihre Projekte zu verfolgen.

  7. Zusammenarbeit mit Designern und Vermarktern: Architekturfotografen können eng mit Designern und Vermarktern zusammenarbeiten, um eine kohärente und wirkungsvolle visuelle Botschaft zu schaffen, sei es für Printmedien oder digitale Plattformen.

Insgesamt trägt die professionelle Architekturfotografie dazu bei, die visuelle Wirkung Ihrer architektonischen Arbeit zu maximieren und kann als wertvolles Instrument für Marketing und Präsentation dienen.

WELCHE BEREICHE GIBT ES IN DER ARCHITEKTURFOTOGRAFIE ?

In der Architekturfotografie gibt es verschiedene Bereiche und Schwerpunkte, je nachdem, welche Aspekte der Architektur betont werden sollen. Hier sind einige der wichtigsten Bereiche in der Architekturfotografie:

  1. Gesamtansichten (Overall Views): Fotografen konzentrieren sich darauf, das gesamte Gebäude oder die Struktur in ihrer Umgebung zu zeigen. Dies kann dazu dienen, die Größe, die Form und den Kontext des Bauwerks zu verdeutlichen.

  2. Detailaufnahmen (Detail Shots): Dieser Bereich der Architekturfotografie konzentriert sich auf die Erfassung von spezifischen architektonischen Details, wie Ornamenten, Fenstern, Türen, Fassadenmaterialien oder anderen strukturellen Elementen.

  3. Innenarchitektur (Interior Architecture): Hier liegt der Fokus auf der Fotografie des Innenraums von Gebäuden. Dies kann von Wohnungen über Büros bis hin zu öffentlichen Gebäuden reichen. Das Ziel ist es, das Design, die Beleuchtung und die Atmosphäre des Innenraums einzufangen.

  4. Nachtaufnahmen (Night Photography): Architekturfotografie bei Nacht kann eine faszinierende Dimension hinzufügen. Beleuchtete Gebäude, Stadtlandschaften und Straßenzüge können auf einzigartige Weise eingefangen werden.

  5. Landschaftsarchitektur (Landscape Architecture): Dieser Bereich konzentriert sich darauf, wie Architektur mit der umgebenden Landschaft interagiert. Hierbei spielen Gartenanlagen, Parks, Plätze und andere Außenbereiche eine wichtige Rolle.

  6. Industriearchitektur (Industrial Architecture): Die Fotografie von Industrieanlagen, Fabriken und anderen industriellen Strukturen kann technische und ästhetische Aspekte dieser speziellen Art von Architektur betonen.

  7. Luftaufnahmen (Aerial/Drone Photography): Mit Drohnen oder anderen Luftaufnahmemitteln können Fotografen einzigartige Perspektiven von Gebäuden und Stadtlandschaften einfangen.

  8. Baustellenfotografie (Construction Photography): Die Dokumentation des Bauprozesses und der Fortschritte eines Projekts kann für Architekten, Bauunternehmen und Entwickler von großem Interesse sein.

  9. Historische Architektur (Historic Architecture): Die Fotografie von historischen Gebäuden und Denkmälern kann dazu beitragen, ihre architektonische Bedeutung zu bewahren und zu dokumentieren. Ein eventuell kurz vor dem Abriss stehendes Gebäude kann beispielsweise nochmals dokumentiert werden, bevor es endgültig abgerissen wird.

  10. Experimentelle und künstlerische Ansätze: Einige Fotografen verwenden experimentelle Techniken, um abstrakte oder künstlerische Darstellungen von Architektur zu schaffen. Dies kann die Grenzen der konventionellen Darstellung überschreiten.

Diese Bereiche können sich überschneiden, und Architekturfotografen können oft mehrere Aspekte kombinieren, um eine umfassende Darstellung eines Gebäudes oder Projekts zu schaffen.

WAS KOSTET EIN ARCHITEKTURFOTOGRAF ?

Die Kosten für einen Architekturfotografen in Deutschland können stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Erfahrung des Fotografen, der Umfang des Projekts, die Dauer der Aufnahmen, die Art der Nutzung der Bilder und die geografische Lage des Aufnahmeortes. Hier sind einige grobe Richtwerte:

  1. Tages- oder Stundensatz: Viele Architekturfotografen berechnen ihre Dienstleistungen auf Grundlage eines Tages- oder Stundensatzes. Dieser kann je nach Erfahrung des Fotografen und Standort variieren. Der Stunden- oder Tagessatz könnte im Bereich von einigen Hundert bis mehreren Tausend Euro liegen.

  2. Projektumfang: Der Umfang des Projekts hat einen direkten Einfluss auf die Kosten. Wenn es beispielsweise darum geht, nur ein einzelnes Gebäude zu fotografieren, sind die Kosten möglicherweise niedriger als bei der Dokumentation mehrerer Gebäude oder eines umfangreichen architektonischen Projekts.

  3. Bildnutzung: Die Art der Nutzung der Bilder kann die Kosten beeinflussen. Wenn die Fotos für kommerzielle Zwecke, Werbung oder Veröffentlichungen verwendet werden sollen, kann dies zu höheren Kosten führen im Vergleich zu reinen Dokumentationsaufnahmen.

  4. Nachbearbeitung: Die Nachbearbeitung der Bilder ist oft im Preis inbegriffen, kann aber in manchen Fällen zusätzliche Kosten verursachen, insbesondere wenn spezielle Bearbeitungen oder Retuschen erforderlich sind.

  5. Reisekosten: Wenn der Fotograf für das Shooting reisen muss, können Reisekosten eine Rolle spielen. Dies umfasst möglicherweise nicht nur die Anreise, sondern auch Unterkunft und Verpflegung.

Um genaue Kosten zu erhalten, ist es ratsam, direkt mit Architekturfotografen in Kontakt zu treten, um ein maßgeschneidertes Angebot basierend auf den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts zu erhalten. Es ist auch wichtig, den Verwendungszweck der Bilder klar zu besprechen, da dies die Lizenzierung und somit die Kosten beeinflussen kann.

Welche Nutzungsrechte sind in der ARCHITEKTURFOTOGRAFIE wichtig?

Die vorliegende Tabelle des BVAF – Bundesverband Architekturfotografie fungiert als Hilfsmittel für Architekten, Architekturfotografen und Bildnutzer, um ein einheitliches Vokabular für Fotografieaufträge und den Erwerb von Nutzungsrechten zu etablieren. Dabei werden verschiedene Nutzungsarten in der Architekturfotografie identifiziert und in Gruppen eingeteilt. Das Hauptziel besteht darin, eine Grundlage für die Festlegung von Honoraren zu schaffen, indem die Nutzungsrechte als flexibel kombinierbare Elemente präsentiert werden.

Die Nutzungsarten sind in unterschiedliche Kategorien gegliedert, darunter:

  • Eigene Nutzungen des Auftraggebers

  • Redaktionelle Pressenutzungen / Buchpublikationen

  • Social Media-Profile des Auftraggebers / Architektenprofile auf Webportalen

  • PR-Artikel / Firmenzeitschriften / Corporate Publishing

  • Ausstellungen und Messen, von Dritten kuratiert

  • Nutzungen durch Dritte

  • Architekturpreise / Tag der Architektur

  • Eigene Webseiten

Innerhalb dieser Gruppen werden spezifische Nutzungsarten weiter spezifiziert, und es werden Vorschläge für die inhaltliche Definition unterschiedlicher Nutzungsarten präsentiert. Zur vollen Ansicht besuchen sie entweder die Website https://www.bvaf.de/ oder laden sich hier die Liste herunter: Nutzungsrechte in der Architekturfotografie

MIT WELCHEM EQUIPMENT FOTOGRAFIERT EIN ARCHITEKTURFOTOGRAF ?

Architekturfotografen verwenden spezialisiertes Equipment, um die einzigartigen Anforderungen der Architekturfotografie zu erfüllen. Hier sind einige der häufig verwendeten Ausrüstungsgegenstände:

  1. Digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) oder spiegellose Systemkamera: Hochwertige Kameras mit großen Bildsensoren bieten eine hohe Auflösung und ermöglichen detaillierte Aufnahmen. Die Entscheidung zwischen DSLR und spiegelloser Kamera hängt von den Vorlieben des Fotografen ab.

  2. Objektive mit unterschiedlichen Brennweiten: Architekturfotografen verwenden oft Weitwinkelobjektive, um große Gebäude oder Innenräume zu erfassen. Tilt-Shift-Objektive können auch verwendet werden, um Perspektiven zu korrigieren und stürzende Linien zu minimieren.

  3. Stativ: Ein stabiles Stativ ist unerlässlich, um scharfe und klare Aufnahmen zu gewährleisten. Es ermöglicht längere Belichtungszeiten, insbesondere bei Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen oder für Langzeitbelichtungen.

  4. Neigungs- und Schwenkkopf: Ein Kugelkopf oder ein spezialisierter Neigungs- und Schwenkkopf erleichtert die präzise Ausrichtung der Kamera und ermöglicht eine genaue Kontrolle über die Bildkomposition.

  5. Fernauslöser: Ein drahtloser oder kabelgebundener Fernauslöser ermöglicht es dem Fotografen, die Kamera aus der Ferne auszulösen, ohne Erschütterungen zu verursachen.

  6. Belichtungsmesser: Ein Belichtungsmesser hilft dabei, die korrekte Belichtung zu bestimmen und sicherzustellen, dass helle und dunkle Bereiche gleichermaßen gut erfasst werden.

  7. Polfilter: Ein Polarisationsfilter reduziert Reflexionen und erhöht den Kontrast, was besonders bei der Fotografie von Glasfassaden oder Wasserflächen nützlich ist.

  8. Blitzlicht oder externe Beleuchtung: In einigen Fällen kann zusätzliches Licht erforderlich sein, um Schatten zu mildern oder um bestimmte Details hervorzuheben.

  9. Digitale Bildbearbeitungssoftware: Nach der Aufnahme werden die Fotos in der Regel am Computer nachbearbeitet. Programme wie Adobe Lightroom oder Photoshop kommen hier oft zum Einsatz.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Auswahl der Ausrüstung stark von den individuellen Vorlieben des Fotografen, den spezifischen Anforderungen des Projekts und den finanziellen Ressourcen abhängt. Profis mögen unterschiedliche Marken und Modelle bevorzugen, aber die oben genannten Ausrüstungsgegenstände sind in der Architekturfotografie weit verbreitet.

WELCHE FRAGEN SIND VOR EINEM ARCHITEKTUR-SHOOTING noch zu klären?

Projektgrundlagen:

  • Termin vor Ort: Klärung eines konkreten Termins für das Fotoshooting.

  • Entwurfsidee: Verständnis für die gestalterische Vision des Projekts.

  • Objektadresse: Angabe der genauen Adresse des zu fotografierenden Objekts.

  • Pläne und Fotos: Bereitstellung von Bauplänen und Baustellenfotos.

  • Vorbesichtigung: Möglichkeit einer Vor-Ort-Besichtigung vor dem Fotoshooting.

  • Briefing-Ort: Festlegung, ob das Briefing im Büro oder vor Ort stattfindet.

Art der gewünschten Aufnahmen:

  • Fotografie-Art: Auswahl zwischen Baustellendokumentation oder Fotos vom fertigen Objekt.

  • Innen- oder Außenaufnahmen: Festlegung des Schwerpunkts auf Innen- oder Außenaufnahmen.

  • Einzug der Nutzerinnen: Entscheidung, ob das Gebäude vor oder nach Einzug der Nutzerinnen fotografiert werden soll.

  • Möblierung: Klärung der Rolle der Möblierung bei Innenaufnahmen.

  • Möbelinszenierung: Feststellung, ob die Inszenierung von Möbeln im Auftragsumfang enthalten ist.

Licht und Witterung:

  • Lichtstimmung: Angabe einer bevorzugten Lichtstimmung für die Fotos.

  • Dämmerungsaufnahmen: Entscheidung, ob Dämmerungsaufnahmen in der "blauen Stunde" gewünscht sind.

  • Kunstlicht bei Innenaufnahmen: Festlegung, ob Kunstlicht für Innenaufnahmen genutzt werden soll.

  • Programmierbare Lichtstimmungen: Information, ob programmierbare Lichtstimmungen vorhanden sind.

Umfang des Fotoauftrags:

  • Anzahl der Motive: Klärung, wie viele einzelne Motive der Auftraggeber nutzen möchte.

  • Aufnahmetage: Festlegung der Anzahl der benötigten Aufnahmetage.

  • Zeitliche Versetzung: Abklärung, ob Innen- und Außenaufnahmen am gleichen Tag möglich sind.

Geplante Nutzung der Fotografien:

  • Nutzungszweck: Verständnis, ob die Fotos nur für den Auftraggeber selbst oder auch für Pressezwecke genutzt werden sollen.

  • Weitergabe an Fachzeitschriften: Information, ob die Fotos an Fachzeitschriften weitergegeben werden sollen.

Diese Informationen sind entscheidend für die Angebotserstellung, insbesondere für die Festlegung von Nutzungsrechten und die Honorarkalkulation.

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